Die Expansion des Universums in 4 Dimensionen

article in English - The Expansion of the Universe into four Dimensions -

Beitrag in PDF- version G.Rowski 7.01.2011 letzte Überarbeitung 05.01.2018

  1. Vorbetrachtung oder zur Philosophie der Erkenntnis

  2. Warum passen die Naturkonstanten zusammen?   (an Stelle einer Einführung)

2.1.Lichtgeschwindigkeit - eine Theorie der Relation 2013_07_15

2.2. Was ist räumliche Expansion unter Anwendung 2.1.?05.01.2018

2.3.Hinter dem Ereignishorizont 21.10.2015


  3. Ist die Zeit im Universum real? 22.07.2011

   4. Die Expansion des Universums in den Raumrichtungen

  5. Was ist Raum ?

  6. Die Expansion des Universums in Zeitrichtung

  7.Zusammenfassung

  • Quellen

  • Zusatz
    Das Ende der Zeit oder warum keine „schwarzen Löcher“ entstehen können 01.06.2011

  • feedback - mailto G.Rowski


  • 1. Vorbetrachtung oder zur Philosophie der Erkenntnis[1]

    Es gibt eine objektive Realität , das heißt die Realität existiert unabhängig vom Bewusstsein. Unser Bewusstsein spiegelt die Realität richtig wieder, die Welt ist erkennbar.
    Es gibt keine Bewegung ohne Materie und es gibt keine Materie ohne Bewegung. Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie.



    2. Warum passen die Naturkonstanten zusammen?

    Wieso passen unsere Naturkonstanten zusammen ? Wenn man nur eine einzelne Naturkonstante ändert, gibt es unser Universum nicht in der jetzigen Form oder es konnte gar kein Universum entstehen.
    Wenn man davon ausgeht, das es einen Urknall gab und an dieser Stelle unser Universum entstanden ist, so kann man annehmen, das es vorher ein Ganzes war, was durch den Urknall in die Bestandteile (hier sind auch die Naturkonstanten gemeint) zerfallen ist, die unser Universum ausmachen.
    Wenn etwas in Einzelteile zerfällt, in welcher Weise auch immer, haben diese Teile eine gemeinsame Eigenschaft – sie passen zusammen. Es macht in diesem Zusammenhang auch wenig Sinn ein einzelnes Teil für sich zu betrachten oder Aussagen darüber zu treffen, was passieren wird, wenn ein Teil anders aussieht.

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    2.1. Lichtgeschwindigkeit - eine Theorie der Relation


    Annahme: Im Universum ist die Lichtgeschwindigkeit, die Relation, mit der sich alle bekannten Wechselwirkungen maximal ausbreiten können, die alles bestimmende Konstante.
    Ändern wir die Lichtgeschwindigkeit und betrachten wir, wie sich in dem Fall die anderen Konstanten ändern müssen wenn diese Ihre Relation zur Lichtgeschwindigkeit beibehalten. Da die Lichtgeschwindigkeit eine Relation zwischen Raum und Zeit ist, kann sie auf verschiedene Weise geändert werden – nur die Raumkomponente, beide Komponenten oder nur die Zeitkomponente.

    Entsprechend werden drei Fälle gegenübergestellt
    Fall 1 : es ändert sich nur die Raumkomponente – weniger Weg in gleicher Zeit
    Fall 2 : es ändert sich die Raum- und Zeitkomponente – weniger Weg in mehr Zeit
    (in dieser Betrachtung ändern sich Raum und Zeitkomponente im Gleichen Verhältnis)
    Fall 3 : es ändert sich nur die Zeitkomponente – gleicher Weg in mehr Zeit

    Die Gegenüberstellung erfolgt mit normierten Konstanten. Alle Konstanten werden für die Ausgangssituation mit unveränderter Lichtgeschwindigkeit 1 gesetzt.
    Die veränderte Lichtgeschwindigkeit c soll 81% der Ausgangssituation betragen – sie ändert sich von 1m/s Ausgangssystem auf 0,81m/s (normiert)Das ergibt den neuen Abstand r und die neue Zeit t

    Fall 1 : r = 0,810 m ; t= 1,000 s
    Fall 2 : r = 0,900 m ; t= 1,111 s
    Fall 3 : r = 1,000 m ; t= 1,235 s
    alle Ergebnisse auf 3 Stellen nach dem Komma gerundet

    In allen drei Fällen muss man bei weiteren Betrachtungen nur beachten, welche der physikalischen Konstanten wie von der räumlichen und zeitlichen Komponenten abhängen.

    Beginnen wir mit der elektrischen Feldkonstante ε0 und der magnetischen Feldkonstante μ0 mit der Beziehung c=1/sqrt(ε 0 μ 0) umgeformt zu 1=1/(ε 0 μ c²) ergeben sich ε0 und μ0, unter Beachtung das ε0 nur von der räumlichen und μ0 nur von der zeitlichen Komponente abhängen, zu

    Fall 1 : ε0 = 1,524 As / Vm; μ0 = 1,000 As / Vm
    Fall 2 : ε0 = 1,235 As / Vm; μ0 = 1,235 As / Vm
    Fall 3 : ε0 = 1,000 As / Vm; μ0 = 1,524 As / Vm

    Die Elementarladung bleibt von der Veränderung der Lichtgeschwindigkeit unberührt und wird ebenfalls für alle Systeme 1 gesetzt.
    Überprüft man nun die Coulomb-Kraft zweier Ladungen im Raum zueinander, ergeben sich mit dem neuen ε0, mit 4 π F = ( Q1 * Q2 ) / ( ε 0 * r ²)und den zugehörigen geänderten Raumkomponente folgende Werte
    Ausgangssituation c=1m/s : ε0= 1. 000 As/Vm; r = 1. 000 m; 4 * π * F = 1. 000 N
    Fall 1 : ε0= 1. 524 As/Vm; r = 0. 810 m; 4 * π * F = 1. 000 N
    Fall 2 : ε0= 1. 235 As/Vm; r = 0. 900 m; 4 * π * F = 1. 000 N
    Fall 3 : ε0= 1. 000 As/Vm; r = 1. 000 m; 4 * π * F = 1. 000 N

    Man erhält für alle drei Fälle und der Ausgangssituation exakt das gleiche Ergebnis für die Kraft – die Kraft bleibt von der Änderung der Lichtgeschwindigkeit unberührt.
    Wenn die Kraft für alle betrachteten Fälle konstant bleibt, sollte das ebenfalls für alle anderen Betrachtungen gelten. Damit die Kraft im Zusammenhang F = m * a konstant bleibt, muß sich als nächstes die Masse m ändern – da sich mit geänderter Raum- bzw. Zeitkomponente auch die Beschleunigung als Relation a = r / t2 in den neuen Systemen andere Werte annimmt.

    Fall 1 : a = 0.810 m/s²; m = 1.235 kg; F= 1. 000 N 
    Fall 2 : a = 0. 729 m/s²; m = 1.372 kg; F= 1. 000 N 
    Fall 3 : a = 0. 656 m/s²; m = 1.524 kg; F= 1. 000 N 

    In der Tabelle eine Zusammenstellung, wie sich weiter einzelne Werte im Verhältnis zum Ausgangssystem ändern wenn man die Überlegung fortsetzt.

    Wertetabelle kann nicht dargestellt werden

    komplette Tabelle im ODT Format

    Das bedeutet, dass man bei eine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit nicht bemerken würde, da sich alle andern Relationen des näheren Umgebung ebenfalls ändern würden. Man würde mit seiner Umgebung schrumpfen. Das klingt etwas nach der Lorentztransformation in der speziellen Relativitätstheorie.

    Überprüfen wir Länge, Zeit und Masse für ein System, das sich mit 0,2 facher Lichtgeschwindigkeit gegenüber einem ruhenden System bewegt.
    Aus der Lorentztransformation erhält man folgende Werte, die Länge r =1m im ruhenden System transformiert sich im bewegten System mit der Beziehung r'=r*sqrt(1-0,2²) zu 0,980m, die Zeit für t=1s mit der Beziehung t'=t/sqrt(1-0,2²)zu 1,021s, die Geschwindigkeit mit v'=v*(1-0,2²)von v = 1 m/s zu 0,960 m/s und die Masse für m = 1 kg mit m'=m/sqrt(1-0,2²)zu 1,021 kg.

    Eine Geschwindigkeit würde sich entsprechend um den Faktor 0,960 ändern.
    Wenn man nun die sich ergebenden 0,960 als Ausgang für das Rechenschema mit geänderter Lichtgeschwindigkeit nimmt erhält man folgende Werte.

    Werte können nicht dargestellt werden

    Für den Fall 2 (Raum und Zeitkomponente ändern sich im Gleichen Verhältnis), erhalten wir für die Längenänderung und Zeitänderung die gleichen Werte wie aus der Lorentztransformation. Nur bei der Massenänderung scheint es eine Abweichung zu geben, was sich aber sofort erklärt, wenn man die Gleichung für die Lorentztransformation der Masse exakt aufschreibt.
    m'=m*1/(sqrt(1-(vx/c)²)*1/(sqrt(1-(vy/c)²)*1/(sqrt(1-(vz/c)²) Da bei der Lorentztransformation gewöhnlich nur die Bewegung in einer Richtung betrachtet wird ergeben sich die letzten beiden Faktoren zu 1.
    Beachtet man jedoch die Änderung der Lichtgeschwindigkeit, so erfolgt die Änderung natürlich in alle Richtungen so das sich hier der Wert der errechneten Massenänderung für das angegebene Beispiel um den Faktor 1/(1-0.2²) unterscheiden muss.

    Somit ergibt sich die Lorentztransformation als Sonderfall für die Betrachtung einer geänderten Lichtgeschwindigkeit mit dem qualitativen Unterschied, das die Massenänderung der Lorentztransformation richtungsabhängig ist, während die andere Betrachtung richtungsunabhängig wie die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts.

    Die Lichtgeschwindigkeit - Relation zwischen Raum und Zeit – ist die bestimmende Größe für alle räumlichen und zeitlichen Abmessungen und Wechselwirkungen.

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    2.2. Was ist räumliche Expansion unter Anwendung 2.1.?

    Das Universum Expandiert, es wird räumlich größer.
    Das heißt die physikalische Materie fliegt nicht nur auseinander, sondern der gesamte Raum expandiert, ähnlich der Gummihaut eines Luftballons der aufgeblasen wird.
    Der leere Raum wird charakterisiert von Feldern, es existieren Quantenfluktuationen und es gibt die Vakuumenergie, was bedeutet:
    Der "leere" Raum hat physikalische Realität.
    Der absolut leere Raum hat nur Modellcharakter. Interessant an dieser Stelle ist, dass von einer konstanten Vakuumenergie ausgegangen wird – was bei einem expandierenden Raum den Energieerhaltungssatz verletzen würde.
    Was ist der Raum wirklich? Wenn der Raum Vakuumenergie besitzt, dann besitzt er auch Masse, was in der Relativitätstheorie wieder zu einer Wechselwirkung von Massen führt oder als Äquivalent eine reine Energiegeschichte ist.

    Räumliche Expansion unter Anwendung von 2.1.
    Raum kann man als eine messbare Entfernung von definierbaren Punkte in 3 Dimensionen auffassen. Die Expansion des Raumes ist eine messbare Vergrößerung der Entfernung von Objekten zueinander. Zur Entfernungsbestimmung werden gewöhnlich Längennormale herangezogen, Beispielsweise über mechanischer Art: fixer Abstand von Atomen in einem Festkörper oder elektromagnetischer Art: über Wellenlängen (bei genauer Betrachtung bleibt von allen nur Letzteres übrig).
    Wenn die Lichtgeschwindigkeit die alles bestimmende Relation ist, wird eine Verringerung der Lichtgeschwindigkeit (Fall 1 und 2 aus 2.1) nur als Expansion des Universums wahrgenommen.

    Beispiel
    Wenn sich die Lichtgeschwindigkeit in einem System von c nach c' auf 25 % verringert, halbieren sich alle räumlichen Ausdehnungen, was zu einer Vergrößerung der gemessenen Abstände führt, im Bild durch r und r' dargestellt.

    picture can not be shown


    Die Einheitslänge r ändert sich mit der Verringerung der Lichtgeschwindigkeit zu r'=0,5 r. Innerhalb des Systems mit verringerter Lichtgeschwindigkeit ist die Einheitslänge nach wie vor unverändert 1. Sind nun zwei Kugeln mit einem Radius 1 im Ausgangssystem in einem gemessenen Abstand von 7 Einheitslängen positioniert würde sich der gemessene Abstand, nach einer Änderung der Lichtgeschwindigkeit auf 25 % System 1' bei gleicher Position, auf 14 Einheitslängen verdoppeln. Eine gemessene Expansion des Universums die ohne zusätzlichen Raum auskommt.
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    2.3. Hinter dem Ereignishorizont

    Es besteht theoretisch auch die Möglichkeit, das es Materie im Universum gibt, für die eine andere "Lichtgeschwindigkeit" gilt. Sollte die "Lichtgeschwindigkeit" höher als unsere sein, würde diese Materie vielleicht nur über die Schwerkraft mit unserer Materie wechselwirken (persönlich bin ich hier skeptisch). Eine interessante Betrachtung ergibt sich für den Ereignishorizont eine schwarzen Lochs. Aus einer geänderten Lichtgeschwindigkeit ergibt sich auch ein anderer Schwarzschild Radius für die oben genannten Fälle 1 und 2. Wenn man alle Konstanten entsprechen variiert, ergibt sich für den Fall 2 bei Verdoppelung der Lichtgeschwindigkeit ein Schwarzschildradius dieser Materie, der um das 1,414 fache größer ist als bei unserer Materie, während die Masse nur ein 0,354 fachen unserer Masse entspricht.

    Schwarzschildradius    rs=2*G*M/c^2

    M:Masse G: Gravitationskonstante RS: Schwarzschildradius c: Lichtgeschwindigkeit
    Das heißt wir könnten hinter den Ereignishorizont dieser Materie sehen. Wir befinden uns dabei immer noch in dem uns bekannten Universum. Das wiederum legt dann den Schluss nahe, das es bei dem Ereignishorizont um eine relativistische Erscheinung geht. Ein Überqueren des Ereignishorizontes gestaltet sich ohnehin schwierig siehe Zusatz. Allerdings gibt es dann die Möglichkeit das Materie für die eine geringere Lichtgeschwindigkeit gilt zur Entstehung schwarzer Löcher beitragen kann.




    3. Ist die Zeitrichtung im Universum real?

    Bei Vorgängen auf molekularer Ebene ist die Richtung in der Zeit nicht mehr ersichtlich. Man kann bei der Betrachtung der Vorgänge nicht zwischen vorwärts und rückwärts in der Zeitrichtung unterscheiden.
    Das führt in der Physik zu der These, die Zeit existiert nur im Bewusstsein, bzw. Zeit ist nur eine Empfindung des Menschen um seine Erfahrungen zeitlich und kausal zu ordnen und hat keine physikalische Bedeutung.

    nach Bolzmann "es gibt keine objektiv ausgezeichnete Zeitrichtung" [2]
    in einem Beitrag von Paul Davies "Spektrum der Wissenschaft – Der Rätselhafte Fluss der Zeit"[3] .
    siehe auch "Gestern und Morgen sind eins" Aus "Bild der Wissenschaft", Heft 1/2008 [4]

    Zu dieser Erkenntnis kommt man auf Grundlage von Betrachtungen an einem physikalischen Modell und nicht durch Beobachtungen in der Realität, was auch schwierig ist, da sich die molekulare Ebene bis heute nicht direkt beobachten lässt.
    In der täglichen Realität sieht es folgender Maßen aus, hier gibt es sehr wohl eine Richtung in der Zeit. Sie begegnet uns jeden Tag in der einfachsten Form, zum Beispiel wird eine heiße Tasse Kaffee immer nur kälter (leider), thermodynamisch spricht man auch von einer Zunahme der Entropie.
    Wenn die Zeitrichtung im Modell nicht abgebildet wird, so kann man diese im Modell auch nicht finden.

    Ein weiteres oft zitiertes Beispiel. Ein Billardkugel rollt über einen Tisch, wenn man das ganze filmt, lässt sich hinterher nicht mit Sicherheit sagen, ob der Film vorwärts oder rückwärts läuft.
    Das Ganze funktioniert nur Reibungsfrei. Real würde man bei genauer Betrachtung feststellen, dass die Kugel langsamer wird und wärmer, so kann man auch feststellen ob der Film vorwärts oder Rückwärts läuft.
    Die Abweichung des Modells von der Realität ist in diesem Fall sogar größer als man auf den ersten Blick vermuten mag. Reibung ist in der Mechanik das, was die Welt zusammenhält. Man versuche einmal ein Auto reibungsfrei zu fahren, man würde nicht von der Stelle kommen. Ohne Reibung würde die oben genannte Kugel übrigens auch nicht rollen, sie würde nicht einmal existieren.

    Es lassen sich gewöhnlich alle Vorgänge als Austausch und / oder Umwandlung von Energie auffassen. Dabei schließt man im Modell die Wechselwirkung mit der Umgebung aus. Das was die Richtung in der Zeit ausmacht ist die Wechselwirkung mit der Umgebung. Es wird immer in irgendeiner Form Energie an die Umgebung abgegeben oder von der Umgebung aufgenommen, je nachdem, ob der betrachtete Vorgang energiereicher oder energieärmer als seine Umgebung ist. Jeder Versuch, diese, für ein Experiment unerwünschte Wechselwirkung mit der Umgebung auszuschalten, wird nicht funktionieren.
    Jedes System strebt nach einem energetisch stabilen Zustand, was zur Grundrichtung in der Zeit führt. Die Zeit manifestiert sich, indem die Ausbreitung der Wechselwirkung maximal mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt.

    Die Zeit für das Universum lässt sich auch so formulieren:
    Für das reale Universum gilt, es wird älter und es dehnt sich aus. Genau genommen kann man das Älter-werden als eine Expansion in Zeitrichtung auffassen - entgegen der bestehenden Auffassung es bewegt sich durch die Zeit. Das Universum expandiert in allen seinen vier Dimensionen des Raumzeitkontinuums. Dabei sind die drei Raumdimensionen mit der Zeitdimension über die Lichtgeschwindigkeit verknüpft.Mit der Expansion des Universums unterscheidet sich jede Momentaufnahme von der Vorherigen bzw. von der Nachfolgenden womit die Zeit eine physikalische Bedeutung erhält, anders ausgedrückt, es gibt ein Vorher und ein Nachher, es gibt Ursache und Wirkung.

    (21.07.2011 Absatz eingefügt)
    Die Auffassung einer Expansion in Zeitrichtung hat einen interessanten Aspekt bezüglich Vergangenheit und Zukunft.

    Es gibt folgendes Modell zur Erklärung der Expansion des Raums:
    Man denke sich das räumliche Universum als Oberfläche eines Luftballons (in diesem Modell gibt es nur zwei Raumdimensionen). Die Galaxien als Punkte über die Oberfläche verteilt.
    Wenn man nun den Luftballon aufbläst vergrößert sich die Oberfläche - Expansion des Raumes - und damit der Abstand der Galaxien zueinander.
    Das Modell läßt sich einfach um die Zeitdimension erweitern, indem man das Innere des Luftballons als Vergangenheit betrachtet und das Äußere als Zukunft. Die Vergangenheit würde dann innerhalb des Universums liegen (damit Bestandteil des Universums sein) und die Zukunft außerhalb (und ist damit kein Bestandteil).

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    4. Die Expansion des Universums in den Raumrichtungen


    Es ist an dieser Stelle egal ob von einer scheinbaren Expansion wie nach 2. ausgegangen wird oder von einer realen − das Ergebnis der Betrachtung bleibt dasselbe.

    Die Frühphase des Universums war heiß. So heiß, das in ungefähr gleicher Menge eine Vielzahl verschiedener Teilchen und ihre Antiteilchen vorhanden waren. Mit wachsender Expansion ist die Temperatur gesunken. Alle Teilchen wie wir sie heute kennen, sind ungefähr 3 s nach dem Urknall entstanden.[5]
    Die ganze Geschichte des Universums ist ohne Expansion in den Raumrichtungen oder je nach Betrachtungsweise, ohne Abkühlung nicht denkbar, das eine korrespondiert mit dem anderen.
    Man kann sich das auch gut an einem Beispiel von einem sehr heißen Gasgemisch vorstellen. Kohlendioxid, CO2, in einem Volumen V1 kann bei sehr heißen Temperaturen (um die 3000°C, bei 1 bar absolutem Druck) nicht existieren es liegt als Kohlenstoff und Sauerstoff gtrennt vor. Bei der Reaktion von Kohlenstoff und Sauerstoff zu Kohlendioxid wird Energie in Form von Reaktionswärme frei, die an die Umgebung abgegeben wird. Wärme kann aber nur an eine kältere Umgebung abgegeben werden. Wenn aber die Umgebung zu heiß ist um die Wärme aufzunehmen, kann die Reaktion nicht stattfinden.
    Mit der Wahrscheinlichkeit der Quantenmechanik wird es auch bei höheren Temperaturen einzelne CO2 Moleküle geben, da die Energie nicht gleichmäßig über alle Moleküle und den Raum verteilt ist, sondern sondern sie unterliegt einer statistischen Verteilung. Der Chemiker spricht an dieser Stelle von einem chemischen Gleichgewicht.
    Wenn man das ganze adiabatisch betrachtet, wird sich an der ganzen Situation nichts ändern, das System wäre statisch es würde zu jedem Zeitpunkt gleich aussehen.
    Eine Entwicklung findet erst statt wenn das Gasgemisch adiabatisch expandiert, der Druck und die Temperatur sinken damit wird die Anzahl der CO2 Moleküle zunehmen und das System wäre zu jedem Zeitpunkt unterschiedlich.
    Quantenmechanisch ist die Existenz von CO2 Molekülen zu jedem beliebigen Zeitpunkt bei jeder Temperatur möglich mit der entsprechenden Wahrscheinlichkeit.
    Nach den Regeln der Quantenmechanik ändert sich die Gesamtzahl der Mikrozustände niemals.

    Ohne Expansion keine Veränderung.

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    5. Die Expansion der Universums in Zeitrichtung [6]

    Wie sieht die Expansion in Zeitrichtung aus? Kann man auch hier ein Vorgang wie Abkühlung in einem Modell abbilden? Man kann dazu folgende Betrachtung anstellen. Die größte mögliche Wellenlänge im Universum wird durch den Lichtkegel aus der Relativitätstheorie bestimmt (Begrenzung durch die Raumdimension), oder anders ausgedrückt die kleinste Frequenz hängt vom Alter des Universums ab (Begrenzung durch die Zeitdimension), es ist nur eine ganze Schwingung pro vergangener Zeit im Universums möglich.



    t1 : Zeitpunkt 1
    t2 : Zeitpunkt 2 nach Zeitpunkt 1

    λ(t1) : größt mögliche Wellenlänge zum Zeitpunkt t1
    f(t1)=1/t1 : kleinste mögliche Frequenz zum Zeitpunkt t1

    λ(t2) : größt mögliche Wellenlänge zum Zeitpunkt t2
    f(t2)=1/t2 : kleinste mögliche Frequenz zum Zeitpunkt t2

    In der relativistischen Physik bezeichnet der Lichtkegel eines Ereignisses E die Menge aller Ereignisse E', die sich mit Lichtgeschwindigkeit c auf E auswirken können oder von E mit Lichtgeschwindigkeit beeinflusst werden können.

    Wenn die größte mögliche Wellenlänge durch den Lichtkegel bzw. durch das Alter des Universums bestimmt wird, wächst die größte mögliche Wellenlänge mit der Zeit (mit der Ausdehnung des Universums in Zeitrichtung). Die größte mögliche Wellenlänge lässt sich quantenmechanisch als Energieniveau darstellen und würde damit das kleinste mögliche Energieniveau zum jeweiligen Punkt in der Zeitdimension darstellen. Der niedrigste Energiezustand wird auch als Vakuumenergie oder Nullpunktenergie E0 bezeichnet.

    In Formeln ausgedrückt

    E0=½*ℏ*ω
    : plancksches Wirkungsquant
    ω: zugehörige Kreisfrequenz

    mit
    ω=2*π*c/λ(t)
    λ(t):Wellelänge in Abhängigkeit vom Lichtkegel (Bestimmt durch den Weg des Lichts vom Urknall bis zum Zeitpunkt t)
    c: Lichtgeschwindigkeit

    zu
    E0(t)=ℏ*π*c/λ(t)



    E0(t1) : das kleinste mögliche Energieniveau zum Zeitpunkt t1 entspricht Wellenlänge λ(t1)
    E0(t2) : das kleinste mögliche Energieniveau zum Zeitpunkt t2 entspricht Wellenlänge λ(t2)
    Es können nur die Energieniveaus eingenommen werden, welche über E0(t) liegen.
    Wenn nun ein Ereignis in der Vergangenheit Energie freisetzt, zum Beispiel ein Elektron fällt vom angeregten Zustand in den Grundzustand zurück und sendet elektromagnetische Strahlung aus. Dann ist der Energiegehalt der Strahlung zum Zeitpunkt t1 kleiner sein als zum Zeitpunkt t2, da die Energie, die an die Umgebung abgegeben werden kann von dem kleinst möglichen Energiepotential E0(t) bestimmt wird. Das würde sich in einer Rotverschiebung der abgegebenen Strahlung zum Zeitpunkt t1 zur abgegebenen Strahlung zum Zeitpunkt t2 bemerkbar machen.Der Grundzustand im Atom liegt dann auch auf einem höheren Potential als zu einem Zeitpunkt t2. Die Lage der Orbitale in den Atomen zueinander ändert sich mit der Expansion des Universums in der Zeit.

    Das Lichtspektrum ferner Galaxien erscheint zum Roten verschoben, was auf die Expansion der Universums in den Raumdimensionen zurückführt wird.
    Da das Licht auch zu einem früheren Zeitpunkt ausgesendet wurde lässt sich in diesem Fall eine Anteil der Rotverschiebung auf die Expansion in der Zeitdimension zurückführen.


    Bezogen auf die Zahl der Mikrozustände der Quantenmechanik gibt es zwei Lesarten
    1.Die Gesamtzahl der Mikrozustände ist konstant, es ändert sich nur die Lage zueinander
    2.Die Gesamtzahl der Mikrozustände wächst mit der Zeit.

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    6. Zusammenfassung

    Das Universum expandiert in allen seinen 4 Dimensionen des Raum-Zeit-Kontinuums. Ein pulsierendes Universum müsste sich nach der Expansion auch in allen 4 Dimensionen zusammenziehen – mit dem Resultat, das das Universum wärmer wird, und die Zeit rückwärts läuft. Die Expansion in den Raumdimensionen führt zu einer Abkühlung, die Expansion in der Zeit zum Absenken der Nullpunktenergie (auch Vakuumenergie), wenn man Punkt 6 folgt. Wenn der Raum Vakuumenergie besitzt, dann besitzt er auch Masse was in der Relativitätstheorie wieder zu einer Wechselwirkung von Masse führt oder als Äquivalent eine reine Energiegeschichte ist. Der Raum hat physikalische Bedeutung. Der absolut leere Raum hat nur Modellcharakter.

    Punkt 5 ist nicht bewiesen sondern nur ein Modell das man aus einer möglichen Verknüpfung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik ableiten kann. Entsprechend der Relativitätstheorie haben nur Ereignisse aus der Vergangenheit Einfluss auf ein Ereignis zum Zeitpunkt t (der Abstand in den 4 Dimensionen wird durch die Lichtgeschwindigkeit bestimmt).

    Mit der Auffassung einer Expansion in Zeitrichtung wird die Vergangenheit Bestandteil des Universums, nicht jdoch die Zukunft.
    Punkt 3



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